Ein   Viertel   mit   offener   Bebauungsstruktur,   großen   Grünflächen   in   einer   Mischung   aus   Hochhäusern   –   den   ersten   in Kempen   –      mehrgeschossigen   Wohnblocks   und   Einfamilienhäusern   gab   es   bis   dahin   in   der   Stadt   nicht.   Diese   Mischung unterscheidet   das   Hagelkreuz   von   den   reinen   Einfamilienhaus-Monokulturen,   die   sich   später   nach   und   nach   um   den alten    Kempener    Stadtkern    gruppierten.    Die    Bebauungsvielfalt    ist    auch    ein    Garant    für    eine    gesunde    Mischung verschiedener Bevölkerungsschichten und Ethnien. Den   Anstoß   zur   Vereinsgründung   im   Jahre   1998   gab   der   damals   gerechtfertigte   Eindruck,   dass   unser   Wohngebiet   ein ungerechtfertigt   schlechtes   Image   habe.   Schon   der   Name   schien   das   Viertel   von   der   Altstadt   abzukoppeln.   Man fühlte    sich    als    „Bürger    zweiter    Klasse“    schlicht    von    der    Politik    und    von    der    Verwaltung    im    Kempener    Rathaus vernachlässigt.   Imageverbesserung   und   Einsatz   für   konkrete   Verbesserungen   der   Wohnqualität   im   Hagelkreuz   sind und     waren     die     Hauptanliegen.     Eine     wichtige     Voraussetzung     zur     Umsetzung     dieser     Ziele     ist     die     strikte Überparteilichkeit   des   Vereins.   Der   Bürgerverein   will   nicht   vorrangig   Dienstleister   sein,   sondern   die   Bürger   in   ihren Aktivitäten   unterstützen,   wenn   nötig   seine   guten   Kontakte   zu   Politik   und   Verwaltung   einsetzen   und   das   „Wir-Gefühl“ des   Hagelkreuz   stärken.   Auch   dank   des   Einsatzes   des   Bürgervereins   ist   die   Etablierung   des   Namens   „Hagelkreuz“ statt „Neue Stadt“ gelungen. Mit   dem   von   den   Schildern   an   allen   Einfahrtsstraßen   grüßenden   freundlichen   Hochhaus,   unserem   von   Kindern   aus   dem Hagelkreuz   entworfenen   Logo,   sind   die   vermeintlich   hässlichen   Hochhäuser   des   Viertels   zu   Sympathieträgern   und Identifikationsfiguren    geworden.    An    dem    vom    Bürgerverein    seit    1998    auf    dem    Concordienplatz    organisierten Bürgerfest   beteiligen   sich   unter   anderem   Kindergärten,   Schulen,   Kirchengemeinden   und   die   Stadt   Kempen.   Es   hat   sich dank   des   Engagements   Vieler   im   reichhaltigen   Veranstaltungskalender   der   Stadt   einen   festen   Platz   erobern   können. Durch   den   Einsatz   des   Bürgervereins   konnte   die   Umgestaltung   des   Concordienplatzes   mit   einem   von   Wasserläufen flankierten   Stelenpaar,   das   symbolisch   die   Verbindung   zur   Innenstadt   herstellt,   gekrönt   werden.   Die   von   Mitgliedern des   Bürgervereins   gestaltete   Stadtteilzeitung   „Stadtklatsch“,   die   zweimal   im   Jahr   in   einer   Auflage   von   3000   Stück erscheint   und   an   alle   Haushalte   verteilt   wird,   befasst   sich   mit   den   Themen   und   Menschen   im   Viertel.   Sie   versteht   sich als Sprachrohr und Identifikationsstifter. Lesen Sie doch auch den Bericht der früheren Vorsitzenden Christiane Czwikla
Der    Bürgerverein    Kempen-Hagelkreuz    e.V.    ist,    wie    das    Hagelkreuz    selber,    das    seine    Wurzeln    in    einer    ab    1962 entstehenden   Wohnsiedlung   für   die   in   Grefrath   stationierten   belgischen   Streitkräfte   hatte,   relativ   jung.   Die   damals so   benannte   „Neue   Stadt“   war   der   erste   Kempener   Stadtteil,   der   anders   als   Tönisberg   und   St.   Hubert,   die   über Jahrhunderte   gewachsene   Orte   sind,   am   Reißbrett   entstanden   war.   Hier   ließen   sich   Ende   der   1960er   Jahre   neben Kempenern aus der Altstadt auch viele ortsfremde Neubürger nieder.
Hagelkreuz, nördlicher Teil, Max-Planck-Straße, Blick  von Südwesten Foto: Stadtarchiv Kempen, Foto-Slg. Nr. 10762
Graf-Bernadotte-Straße von Westen Foto: Stadtarchiv Kempen, Fotoslg. Nr. 13071
Hagelkreuz, südlicher Teil, Blick von Nordwesten, um 1966, Foto: Stadtarchiv Kempen, Fotoslg. Nr. 17132
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